Open Space

Charakter
Hauptmerkmal einer ‚Open Space‘ – Veranstaltung ist ihre offene Struktur. Der Verlauf der Veranstaltung wird durch einige wenige zeitliche und räumliche Rahmenbedingungen bestimmt, vier Spielregeln bilden die Klammer für den Prozess. Von seiten des Veranstalters kommt die Richtung, in die es gehen soll, oder die Frage, die geklärt werden soll, danach haben die Teilnehmer die Verantwortung für das Einbringen von und den Umgang mit Ideen, Themen, Anliegen etc. Zentrales Element ist das Prinzip der Selbstorganisation. Ein ‚Open Space‘ kommt der Großgruppenphilosophie der Partizipation von allen Verfahren somit am nächsten.

Entsprechend einfach ist die Dramaturgie gestaltet:
1.) Der Moderator eröffnet die Konferenz und setzt den Fokus
2.) Teilnehmer benennen Unterthemen, an denen sie arbeiten möchten und berufen Mini-Workshops ein. Danach wählt jeder Teilnehmer den Mini-Workshop, an dem er mitarbeiten möchte. Diese Wahl kann er jederzeit neu treffen. Ebenso kann jeder Teilnehmer im Verlauf der Veranstaltung einen neuen Mini-Workshop einberufen. Damit ist als einzige Aufgabe verbunden, das Ergebnis des Mini-Workshops zu dokumentieren und an einer Berichtswand zu veröffentlichen
3.) Zu vorgegebenen Zeiten finden Zwischenresümees sowie ein Verdichten der Ergebnisse statt. Dazu gehört auch das Überführen der Ergebnisse in Schritte und Maßnahmen.
4.) Zum Ende der Konferenz findet ein Abschlussritual statt (Abschluss-Statement, Aufstellung o.ä.)

Typische Anwendungsfelder
Anspruchsvolle, komplexe und konflikthafte Themenstellungen, in die viele Menschen involviert sind – Themen, die den Beteiligten wirklich ‚unter den Nägeln brennen‘
Generierung neuer Ideen und Lösungen für praktische Fragestellungen
Veränderungen in Gang bringen

Wissenschaftliche Fundierung (Auszug)
Owen, H. (2001): Open Space Technology, Stuttgart
Seliger, R. (2008): Einführung in Großgruppen-Methoden, Heidelberg